"Das Stigma der Einsamkeit" - Gespräch mit Janosch Schobin
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Die NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ sammelt in diesem Jahr für Menschen, die einsam sind. Aber was ist Einsamkeit, wer ist betroffen und wie können wir uns gegen Einsamkeit schützen und einsame Menschen zurück ins Leben holen?
Der Soziologe Janosch Schobin forscht seit Jahren zu Freundschaft und Einsamkeit, erst in Hamburg, jetzt in Kassel und lehrt in Göttingen. Mit dem Kompetenznetz Einsamkeit berät er die Bundesregierung. Er sagt: „Was uns lebenslang am besten vor Einsamkeit schützt, ist ein Aufwachsen in einer sicheren, sozialen Welt mit stabilen Beziehungen.“
Die Pandemie habe viele Fakten zur Einsamkeit auf den Kopf gestellt. So zeigen Erhebungen, dass mittlerweile vor allem junge Menschen mit Einsamkeitsbelastungen zu tun haben. In der Lebensphase, in der sie normalerweise neue soziale Netze knüpfen und ausbauen, sei das wegen Corona nicht möglich gewesen. „Da ist eine Lücke entstanden und die Frage ist, wie schnell und ob überhaupt sich dieses Loch reparieren lässt.“
Grundsätzlich begünstigen Armut, schlechtere Bildungschancen, Arbeitslosigkeit, Diskriminierung und körperliche Behinderungen das Abrutschen in die Einsamkeit. Übrigens sei Einsamkeit per se nicht problematisch, im Gegenteil. Im Gespräch mit Andrea Schwyzer erläutert Janosch Schobin, warum das Gefühl der Einsamkeit für uns überlebenswichtig ist.